Warum ist Unterstützung für Eltern so wichtig?

Die Erfahrung einer Mutter – und einer Heilpädagogin

Elternschaft bringt bedingungslose Liebe. Aber auch Momente, in denen man nicht weiß, ob man durchhält.

Wenn das Leben einen zu Boden wirft und man sich selbst wieder neu zusammensetzen muss – während alle erwarten, dass man „die starke Mama“ ist. Dann ist Unterstützung kein Luxus. Sie ist das, was dich trägt.

Meine Geschichte – zwischen Geburt, Diagnose und dem großen Schweigen

Auch meine zweite Schwangerschaft war Risikoschwangerschaft, ich musste mich schonen. Und zu Hause: mein erstes Kind, das mich jeden Tag brauchte. Dieses schlechte Gewissen – obwohl du nichts dafür kannst – sitzt tief.

Die Kleine wuchs nicht mehr weiter – eine eingeleitete Notgeburt.

Am fünften Tag nach der Geburt: Krankenhaus. Nur ich und mein Baby. 13 lange Stunden waren wir getrennt. Ich – hilflos. Sie – so klein und still. Zu Hause nur ein Monat „Ruhe“. Dann wieder Krankenhaus. Anfälle, die niemand erklären konnte.

„Es könnte kindliche Epilepsie sein. Infantile Spasmen.“

 Dieser Moment – diese Worte – ich höre sie heute noch. Denn als Heilpädagogin wusste ich sofort, was das bedeuten könnte.

Ich habe zwei Tage lang nur geweint. Sechs Monate lang haben wir nach Antworten gesucht.

Alle Befunde waren „unauffällig“. Aber die Anfälle waren noch da.

 Wer mich gerettet hat?

In dieser Zeit kam meine Mutter. Ohne zu fragen. Sie kam einfach. Sie nahm unbezahlten Urlaub und blieb drei Monate bei mir und den Kindern.

Heute sage ich: Das hat mich gerettet.

Und noch etwas war entscheidend:

Eine Freundin – eine herausragende Fachkraft – war an meiner Seite. Aus der Ferne. Sie hörte zu. Sie beruhigte mich. Sie schenkte mir das Gefühl von Sicherheit. Denn auch wenn du dich in die Rolle der Mama versetzt, du kannst nicht vergessen, was du als Fachperson weißt. Und manchmal analysierst du dann zu viel. Zu genau.

Der wichtigste Satz, den ich je gesagt habe „Ich kann das nicht mehr alleine.“

Körperlich war ich erschöpft. Seelisch – leise zerbrochen. Und genau deshalb habe ich mir Hilfe geholt.

Brauchst du jemanden, der dich wirklich sieht?

Unsere Gesellschaft lehrt uns: Du musst alles wissen. Geduldig sein. Stabil. Lächelnd. Funktionierend. Aber die Wahrheit ist: Keine Mama muss alles alleine schaffen. Und kein Papa muss so tun, als ob. Das ist keine Schwäche. Es ist Stärke – zu wissen, wann man jemanden braucht.

Unterstützung ist eine Kombination aus formellen und informellen Ressourcen, die Eltern und Familien dabei hilft, wirksam auf die Bedürfnisse des Kindes zu reagieren und ihre elterlichen Kompetenzen zu stärken.
— (Dunst, Trivette & Deal, 1988)

Was bedeutet Unterstützung eigentlich?

Im Kontext der Frühförderung ist Unterstützung nicht nur Therapie. Sie ist Beziehung. Sie ist jemand, der dein Kind sieht – und dich. Jemand, der keine Perfektion verlangt, sondern dir Orientierung und Vertrauen gibt. Der dich nicht führt – aber an deiner Seite bleibt, während du führst.

Wirksame Unterstützung basiert auf einer vertrauensvollen Beziehung und der Ausrichtung auf die Stärkung familiärer Ressourcen – nicht nur auf die Lösung von Problemen
— (Bronfenbrenner, 1994)

Unterstützung ist Beziehung. Eine Beziehung, die stärkt – nicht kontrolliert. Die keine Perfektion verlangt, sondern Sicherheit schenkt.

Jeder Elternteil verdient Unterstützung.

Egal, ob ein Kind eine Entwicklungsverzögerung, eine Diagnose hat – oder einfach „etwas anders“ erscheint: Kein Elternteil sollte damit allein sein.

Und du – hast du deine Unterstützung?

Hast du jemanden, dem du sagen kannst: „Heute schaffe ich es nicht.“ „Ich bin müde.“ „Ich brauche Hilfe.“

Wenn nicht – such sie.

Wenn ja – umarme sie.

 




Weiter
Weiter

Zašto je podrška roditeljima važna?